„Wege in die Zukunft“ lautet das Motto „50 Jahre Vatikanum II.“
Solche Wege in die Zukunft lässt uns besonders die Adventszeit gehen.
Wir legen ja in diesen Wochen viele Wege zurück: Hastige und eilige, ja sogar gestresste Wege – und kaputt, ausgepumpt und erledigt können wir dann an Weihnachten beim Kind in der Krippe ankommen.
Ich will hier nicht in das allgemeine Wehklagen über die stressigste Zeit des Jahres einstimmen, denn die Wege durch den Advent sind nicht unbedingt beschauliche Wege, die Träume von einer „staden Zeit“ stammen vermutlich aus der deutschen Romantik.
Das Volk Israel erwartete in harten Zeiten einen Erlöser. In Knechtschaft und Unterdrückung rief es nach dem Befreier, der nur von Gott zu erwarten war.
Andererseits musste sich das Volk selbst durch die Propheten immer wieder zur Befreiung rufen lassen, zur Befreiung von mangelndem Glauben, von Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung.
Es waren oft harte und beschwerliche Wege der Einsicht und der Umkehr, die das Volk zu gehen hatte.
Wege durch den Advent sind Wege zu uns selber, zur Einsicht und Umkehr.
Es sind aber genauso Wege zu den Mitmenschen, die Beistand oder Hilfe benötigen, die nach Menschlichkeit, nach Aufnahme oder vielleicht nur nach einem Besuch suchen. Gerade momentan bewegen uns ja Fragen wie Asyl, Dialog oder Gerechtigkeit – das sind die echten adventlichen Herausforderungen.
Adventliche Wege werden so zu Gottes Wegen, der uns in uns, in unseren Mitmenschen und in unserer Welt begegnet und anspricht.
Diese Wege zu gehen lädt uns der Advent ein. Indem wir sie gehen, begegnen wir unserem Retter und Befreier Jesus Christus.
Josef Dobeneck
01.12.12